Unsere neue Akademie Strategie Zukunft -online und präsent

Der Kreis schließt sich: unsere Erfahrungen aus Unternehmensberatung und Interims-Geschäftsführung im Krankenhaus fließen nun in der Akademie Strategie Zukunft – für Führungskräfte und Gremien zusammen.

  • Ethisches Wirtschaften,
  • nachhaltige Profite,
  • werteorientierter Unternehmenserfolg und
  • vertrauensvolles Führen

sind nach unserer Ansicht die Grundpfeiler, auf denen man strategisch sicher der Zukunft begegnen kann. Und diese Grundpfeiler bauen wir mit Ihnen auch online: online, aber fast wie in einem Präsenzseminar.

Wir schätzen uns glücklich, Frau Dana Haralambie als Mitgründerin der Akademie gewonnen zu haben, die die Bereiche Kommunikation, Konfliktlösung, vertrauensvoll führen und Entwicklungsraum Arbeit in beeindruckender Weise in Online-Seminare umsetzt.

Besuchen Sie die Akademie, schauen Sie sich um und wenn Sie unsere Einschätzung teilen, dass

  • sich Zukunft als Chance entwickeln lässt,
  • Sie einen Schritt schneller als Ihre Konkurrenz sein können,
  • Sie statt einer Digitalisierungsstrategie eine Geschäftsstrategie benötigen,

dann sprechen Sie uns an, damit wir das für Sie richtige Entwicklungsformat entwickeln können.

Krankenhausmanagement: nur was für die Verwaltung?

Sind Ärzte nicht auch Manager? Managt eine Stationsleitung nicht auch ihre Station? Hieße der OP-Koordinator nicht besser OP-Manager?

Mitarbeitereinsatzplanung, Budgetierung, Kennzahlen, Wirtschaftsplanerfüllung, Dokumentation, Prozessoptimierung: das alles ist Management und wird mehr oder weniger stillschweigend von allen medizinischen Berufen geleistet. Meist OHNE dazu ausgebildet worden zu sein!

Management wird häufig ganz selbstverständlich ausschließlich in den administrativen Bereich geschoben und dort in die Topposition. Manager eines Krankenhauses sei der Geschäftsführer mit seiner Verwaltung, Management habe mit Zahlen zu tun und mit Budget und mit Projekten, Organisieren und Planen.

Und selbstverständlich sollte der Geschäftsführer ein Manager sein und wie ein solcher Wissen in Entscheidungen transformieren.

Aber ebenso selbstverständlich finden sich auch in allen anderen Bereichen eines Krankenhauses Managementaufgaben, denn auch dort gilt es, vorhandenes Wissen in Entscheidungen zu transformieren. Und das oft im Minutentakt.

Ohne Management kann man heute keine Abteilung mehr führen.

Nur dass in medizinischen Berufen die Ausbildung zum Manager fehlt.

Vom Arzt z.B. wird aber dennoch die Fähigkeit dazu verlangt. Noch zusätzlich zu seinen medizinischen Fähigkeiten.

Wir behaupten: Management ist ein Handwerk, manus agere, also kann man es lernen.

Und hier steigen wir ein: lernen Sie managen in unserer online-Akademie. Wenn Sie so oder so Ihre Abteilung organisieren müssen, dann bereiten Sie sich doch einfach darauf vor, wie so etwas am einfachsten geht.

Besuchen Sie uns in unserem virtuellen Klassenzimmer und erleben Sie Präsenzworkshops online. Wir lesen Ihnen keine Powerpoint vor, wir treffen Sie online und sprechen und arbeiten mit Ihnen.

Management im Krankenhaus ist keine reine Verwaltungsaufgabe, sondern eine Aufgabe aller im Unternehmen.

Eben noch Arzt und plötzlich Projektmanager…

Die Zertifizierung im Krankenhaus steht an. Wer kann das denn machen? Wer kann denn die Projektleitung innerhalb der Abteilung übernehmen?

Kennen Sie diese Situation? Egal ob Darmkrebszentrum, OnkoCert oder Traumazentrum: eben waren Sie noch Arzt, und plötzlich erkennt jemand Ihre Managerqualitäten und bestimmt Sie zum Projektleiter.

  • Und nun? Statt morgens im OP zu stehen, sitzen Sie nun vor Papier, sollen Projektpläne erstellen, Reviews schreiben, ToDo-Listen verwalten, Gantt-Diagramme entwerfen und regelmäßig über den Projektverlauf berichten. (Btw: wenn es gut läuft. Wenn es schlecht läuft, stehen Sie morgens im OP und sitzen ABENDS vor Papier…)
  • Wie “macht” man so ein Projekt?
  • Wie definiert man Ziele, Meilensteine?
  • Wie organisiert man sich selbst?
  • Wie setzt man ein Projektcontrolling auf ohne ein Kontrolleur zu sein?
  • Wie reviewt man richtig ohne zu bevormunden?
  • Was macht man, wenn SOLL und IST-Situation abweichen?
  • Welche Konsequenzen drohen bei Nichterfüllung?

Eine Projektleitung ist eine handfeste Managementaufgabe, und je besser das Projekt gemanagt wird, um so besser die Akzeptanz der Kollegen, Mitarbeiter, Führungskräfte. Häufig fällt es schwer, einzugestehen, dass man eigentlich gar keine Projektleitung sein möchte. Dafür hat man schließlich nicht Medizin studiert, um dann eine Zertifizierung zum Ziel zu führen.

Dennoch sind Sie mit Ihrem Wissen um die Abläufe, Ihrem fachlichen Wissen und Ihrer Ausbildung prädestiniert dazu, solch ein Projekt zu leiten.

Deshalb: wagen Sie es, denn managen kann man lernen, Skills kann man aufbauen, ein paar Empfehlungen von erfahrenen Projektleitern helfen oft Wunder (Delegieren, Schutz vor Überforderung, Umgang mit Angst, Konzentrieren, mit Widerstand umgehen, Kommunikation, Planung, Controlling..).

Ich denke, Sie müssen das Rad nicht neu erfinden, fragen Sie einfach bei uns nach, bevor Sie verzweifeln!

Managementkurse für medizinische Berufe

Was passiert in dieser Welt eigentlich morgen?

Führen 4.0, ethisches Management, Change Management, Mitarbeiterbindung…. Unsere Managementkurse für medizinische Berufe bereiten Sie darauf vor, denn auf SIE wird es ankommen!

Und damit Sie wenig Aufwand, aber viel Erfolg haben, laden wir Sie in ein virtuelles Klassenzimmer ein, in dem Sie sich mit allen Teilnehmern face-to-face treffen. Interaktiv erfolgt dann unser Austausch, damit wir Sie und Ihre Anliegen auch treffsicher erreichen.

Mit unserem neuartigen online-aber-präsent-Konzept bieten wir Ihnen Managementberatung und Workshop auf höchstem Niveau

  • maximal 6 Teilnehmer
  • OHNE Reisekosten
  • OHNE Stau
  • OHNE kalte Bahnsteige
  • OHNE Powerpoint
  • GUT in den Dienstplan integrierbar
  • IN einem virtuellen Klassenzimmer
  • MIT face-to-face aller Teilnehmer
  • MIT Interaktivität

Sie brauchen: eine Webcam, ein internetfähiges Endgerät, Kopfhörer, einen bequemen Stuhl

Gucken Sie sich doch einfach mal um, informieren Sie sich über unsere Management-Workshops für medizinische Berufe und treten Sie ein: in unseren virtuellen Klassenraum!

Herzlich willkommen!


Krankenhausberater als Interimsmanager

“Können Sie das denn überhaupt?” werden Berater häufig gefragt, wenn sie mit Beratererfahrung eine Führungsposition übernehmen möchten.

Wir halten Ihre Frage für absolut berechtigt. Denn:

Beratung an sich hat bewußt einen anderen Nachhaltigkeitsansatz als die Ausübung einer Führungsposition.

Beratung an sich kennt bewußt eine Projektverantwortung im Gegensatz zur täglichen Führungs- und Entscheidungsverantwortung z.B. eines kaufmännischen Direktors.

Aber:

Dafür bietet ein Berater im Gegenzug einen oft unschätzbar wichtigen Blick über den Tellerrand, der in der internen Routine oft verloren geht.

Bietet ein Berater frischen Wind, weil er, unbelastet von historischen Ereignissen, Prozesse wertfrei analysieren kann.

Wenn Sie nun also das Glück haben einen Berater zu finden, der nachhaltig Verantwortung übernehmen möchte, der Entscheidungen werteorientiert treffen kann und noch dazu frisch und unbelastet über den Tellerrand guckt, dann, ja dann greifen Sie zu 😉 und ziehen Sie einen großen Mehrwert aus unserem Interimsmanagement!

Sprechen Sie uns an, wir besprechen gerne das weitere Vorgehen persönlich mit Ihnen….!

Tip: Binden Sie uns als Ihren Interimsmanager fest in Ihren Betrieb ein und sprechen Sie nicht von “Berater”.

Ihre Mitarbeiter werden unsere Entscheidungstransparenz, unser Vertrauen in sie und unsere Zuverlässigkeit zu schätzen wissen und uns als festen Bestandteil des Teams schnell akzeptieren.

 

Krankenhaussanierung

Hier finden Sie keine Sanierer, hier finden Sie Motivierer!

Im wirtschaftlichen Ergebnis sind wir kurzfristig identisch erfolgreich, aber im Gegensatz zum Krankenhaussanierer sind unsere strategisch werteorientierten Ergebnisse nachhaltig.

Krankenhaussanierung ist für uns eine Verpflichtung. Eine Verpflichtung Ihnen als Auftraggeber als auch Ihren Mitarbeitern gegenüber. Uns geht es nicht darum, im ersten Jahr durch Auflösung von Rückstellungen, der Neubewertung der Vorräte oder Mitarbeiterentlassungen kurzfristige Erfolge vorzuweisen.

Uns geht es darum, Ihr Krankenhaus nachhaltig gesund zu pflegen, sein Potential zu heben und Ihre Mitarbeiter zu motivieren.

Wir nutzen die Erfahrungen Ihrer Mitarbeiter, in dem wir ihnen zuhören.

Wir denken gerne auch einmal um die Ecke, prüfen die Erlösmaximierung lieber als die Kostenminierung.

Wir senken dort die Kosten, wo wir Prozesse verschlanken können ohne profitable Strukturen zu zerstören.

So entstehen tragfähige Konzepte, manche kurzfristig, manche mittelfristig wirksam, die werteorinetierte Ergebnisse erzeugen.

Es ist jedes mal wieder motivierend für uns zu sehen, wie sich die Leistungsstärke eines Hauses dreht, sobald wir die Stärken der Mitarbeiter nutzen, ihnen Freiraum verschaffen und ihr Wissen optimal einsetzen.

#Warum sollte ich als Patient in Ihr Krankenhaus gehen?#Motivation #Vertrauen #Stärkenanalyse #Produktivitätsanalyse

Rufen Sie uns an und wir analysieren mit Ihnen Auswege aus Ihrer wirtschaftlich unbefriedigenden Situation!

Mobile stationäre Versorgung ersetzt Krankenhäuser?

Über die Versorgung der ländlichen Region nach Schließung eines Krankenhauses

Wenn der Patient nicht mehr zum Krankenhaus kommen kann, weil nämlich keines mehr da ist, warum kommt dann das Krankenhaus nicht zum Patienten?

Wenn Krankenhäuser geschlossen werden, bangen alle um ihre gesundheitliche Versorgung. Die Schließung an sich wird torpediert, weil keine Anschlußversorgung in Sicht ist oder im System vorstellbar erscheint. Krankenhausträger werden dann an den Pranger gestellt und in einem Zuge auch für den oft schmerzhaften Verlust von Wirtschafts- und Kaufkraft in der Region verantwortlich gemacht.

Gesucht wird nun ein Konzept, dass sowohl Zustimmung zur Schließung des Krankenhauses erzeugt, als auch politische Akzeptanz erhält und wirtschaftlich tragfähig ist.

Das Ziel könnte also sein:

Die Schließung eines Krankenhauses (oder vielleicht dann auch sogar mehrerer Krankenhäuser) mit einem positiven Gegenkonzept beantworten und dadurch die Schließung mit Zustimmung aller durchführen!

Stärken und Chancen aufzeigen statt vor einer Bürgerversammlung über Nachteile und Schwächen zu sprechen!

Als Krankenhausträger soziale Verantwortung übernehmen und die Aufmerksamkeit der politischen Vertreter positiv nutzen, um neue, ertragreiche Konzepte zu etablieren und Fördergelder zu beantragen!

Unser Vorschlag:

wir halten das Konzept der mobilen stationären Versorgung nun reif für weitere Überlegungen, auch und gerade in Verhandlungen über die Schließung eines Krankenhauses. Den Markt behalten ohne die Kosten vorzuhalten, dieses Ziel soll mit der mobilen Lösung erreicht werden.

Die mobile Lösung besteht aus einem Krankenhaus-Truck. Ein einziger Truck könnte eine ganze Region versorgen, eingesetzt als Facharztzentrum-Truck Patienten aufnehmen, ambulant versorgen und als Krankenhaus-Truck in kleinem Umfang röntgen, operieren und behandeln.

Warum nutzen wir nicht das Straßennetz und fahren regelmäßig mit einem mobilen Krankenhaus à la CocaCola-Truck die verschiedenen Dörfer an? Es gibt Raum für kleine operative Eingriffe und Untersuchungen. Die Patienten lassen sich behandeln und verlassen den Truck vor dessen Abfahrt. Ein mobiles Facharztzentrum hat vorab die Termine koordiniert und die Patienten einbestellt. Die Nachsorge erfolgt durch mobile Dienste. Nur eine Vision?

Oder die vorteilhafte Alternative, mit der Zukunft signalisiert und die Zustimmung zur Schließung eines Krankenhauses nicht mehr diskutiert wird?

Wenn Sie mit uns diskutieren möchten oder mit unseren strategischen Visionen Ihr Krankenhaus neu aufstellen möchten, mailen Sie uns an, wir freuen uns, für Sie mitdenken zu dürfen!!

Innovationsfonds: No-Go für kleine kreative Ideen

Glaubten wir doch anfangs naiv an den Innovationsfonds mit seinen Projekten für neue Versorgungsformen: jährlich 300 Millionen stark, engagiert, will die Gesundheitswelt verändern.
Glaubten wir an unsere Projektidee, wie wir Krankenhäuser entlasten und gleichzeitig eine Sterbebegleitung für “normal” Sterbende in das bestehende System einführen könnten.
Glaubten wir an eine würdevolle Projektidee, die gleichzeitig der Ethik und den ökonomischen Ansprüchen unserer Zeit gerecht wird.
Doch wir hatten die Rechnung ohne den Wirt, hier namentlich die Antragskriterien des Innovationsfonds gemacht. Projektleiter, Konsortialpartner sowie Evaluierungspartner sollen ihre Expertise durch ihre bisherigen Forschungsergebnisse und Veröffentlichungen sachgerecht nachweisen. Die Projektkosten für Mitarbeiter werden nach öffentlichem Tarif angesetzt (nur in Ausnahmefällen abweichend) und die Krankenkasse ist bereits ins Projekt einzubinden.
Mit diesen Voraussetzungen sind die meisten Praktiker im Gesundheitswesen von der Antragstellung für neue Versorgungsformen ausgeschlossen.
Die Projektförderung 2016 beweist das sehr eindeutig:
26 Projekte wurden im ersten Jahr gefördert, 15 davon wurden von Universitäten eingereicht oder unterstützt, weitere 9 von Krankenkassen. Das sind 92% der genehmigten Anträge! (Quelle: G-BA, Innovationsausschuß )
Aus dem Innovationsausschuß war zu erfahren, dass Anträge unter 1 Mio Projektkostenumfang sowieso gar nicht berücksichtigt würden.
Wunderbar, kann ich da nur sarkastisch sagen, so scheint der Innovationsfonds ein verkappter Topf von Forschungsmitteln für universitäre Einrichtungen zu sein.
Erinnern wir uns noch einmal:
Einen Beitrag zum Abbau der Sektorengrenzen zwischen der ambulanten und stationären Versorgung soll der Innovationsfonds leisten.
Statt dessen setzt er so hohe Hürden, dass er sich zum No-Go für kleine, kreative Projektansätze von Praktikern entwickelt, die pragmatisch und schnell sinnvolle sektorenübergreifende Veränderungen einführen möchten.
Aber wir bleiben dran! Reichen auch Sie Ihre Ideen in den Innovationsfonds ein, damit die Forschungseinrichtungen nicht unter sich bleiben! “En Marche” möchte man da rufen…..
Update vom 10.05.17
Gegendarstellung der Stabsabteilung Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation, Gemeinsamer Bundesausschuss

“In Ihrer gestrigen Pressemitteilung schreiben Sie: „Aus dem Innovationsausschuß war zu erfahren, dass Anträge unter 1 Mio Projektkostenumfang sowieso gar nicht berücksichtigt würden.“ Die Aussage entspricht nicht den Tatsachen. Unter den Projekten, die bisher positiv beschieden wurden, befinden sich mehrere mit einer Fördersumme von unter 1 Mio Euro.”

Update2 vom 10.05.2017

Die Stabsabteilung Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation, Gemeinsamer Bundesausschuss teilt mit, dass die geförderten Projekte auf der Website des Innovationsausschusses veröffentlicht sind: https://innovationsfonds.g-ba.de/projekte/

Unsere Recherche: es gibt bislang 29 gelistete Projekte für die neuen Versorgungsformen. 1 Projekt hat eine Fördersumme < 1 Mio Eur. Unsere telefonische Nachfrage, ob es vielleicht gar keine Beantragungen mit Foerdersumme kleiner 1 Mio gegeben habe und damit ein falscher Eindruck der Bewillingungssumme entstünde, wurde leider nicht beantwortet.

Droht der Verlust der gleichwertigen Lebensverhältnisse gemäß Grundgesetz?

Welche gesellschafts- und gesundheitspolitischen Folgen hat die Neue Zwei-Klassen-Medizin, die die ländliche Versorgung opfert zugunsten vermeintlicher Qualitäts- und Kostensynergien?

Zum Hintergrund: Mit dem Krankenhausstrukturgesetz aus 12/2015 wird der (nach wie vor gesetzlich undefinierte) Begriff der “Qualität” in die Krankenhausfinanzierung eingeführt. Mangelnde Qualität wird mit Preiskürzung oder Krankenhausschließung bestraft.

Eine Art der Qualitätsdefinition wird im Gesundheitswesen bereits breit akzeptiert, obwohl sich in der Literatur wie auch in der aktuellen Studie der Bertelsmannstiftung kein statistischer Beweis für die Richtigkeit der These findet (evidenzbasierte Beobachtungen werden als hinreichende Bedingung angeführt) : je öfter eine Behandlung/Operation durchgeführt wird, desto besser ist deren Qualität.

Aus dieser Korrelation wird dann abgeleitet: Krankenhäuser müssen sich spezialisieren, Krankenhäuser auf dem Land ohne Spezialisierung müssen schließen, Krankenhäuser müssen mindestens eine definierte Anzahl von Operation erbringen, Krankenhäuser unterhalb dieser Mindestmenge dürfen die Leistung überhaupt nicht erbringen.

Was könnte passieren? Die Konzentration von Krankenhäusern wird zunehmen, Krankenhäuser auf dem Land werden noch häufiger als jetzt unrentabel und schließen, die Flächenversorgung ist nicht mehr gegeben, wohnortnahe Versorgung entfällt in vielen Gebieten Deutschlands.

Damit haben wir keine “gleichwertigen Lebensverhältnisse” mehr gem. Art. 72 GG.

Menschen in ländlichen Gebieten müssen weite Wege auf sich nehmen, um das nächste Krankenhaus zu erreichen.

Was, wenn kein Auto zur Verfügung steht oder aufgrund des Alters eine Wegstrecke nicht mehr zu bewältigen ist?

Was, wenn in diesen Gebieten auch bereits die Zugstrecke eingestellt wurde und der Bus nur zweimal am Tag fährt?

Was, wenn Angehörigen, deren Besuch massiv zur Heilung beiträgt, nicht mehr regelmäßig kurz vorbeischauen können, weil das Krankenhaus zu weit entfernt liegt?

Was, wenn die weite Entfernung eine Patientin zwingt, einem geplantem Kaiserschnitt zuzustimmen, weil der Weg eine natürliche Geburt nicht zulässt?

Was, wenn nach der Entlassung die Nachsorge nicht geregelt ist, weil weder ein Hausarzt in der Nähe praktiziert noch der Weg ins Krankenhaus möglich ist?

Was, wenn der Rettungsdienst erst innerhalb von 17 Minuten statt in 5 Minuten an der Unfallstelle eintrifft, wo die Überlebenschancen mit jeder Minute sinken?

All diese Fragen kennt ein Patient im Ballungsgebiet nicht.

Er wählt ein Krankenhaus. Er erreicht es innerhalb von Minuten. Seine Angehörigen kommen täglich kurz vorbei. Nach der Entlassung geht er fußläufig zur Nachsorge.

Es entsteht eine zwei-Klassenmedizin: sage mir, wo Du wohnst und ich sage Dir, welche Überlebenschancen Du hast!

Wollen wir in Deutschland wirklich eine solche Versorgungsstruktur ausbauen? Wollen wir wirklich in weniger dicht besiedelten Gebieten nach der öffentlichen Nahversorgung und der Lebensmittelversorgung, der Bildungsversorgung nun auch noch die Gesundheitsversorgung kappen? Wollen wir wirklich Deutschland in zwei Teile teilen?

Gesundheitsversorgung ist ein öffentliches Gut, für dessen gleichverteiltes Angebot der Staat Sorge zu tragen hat. Möchte er sich daraus zurückziehen, dann sollte das transparent durch ein neues gesundheitspolitisches Konzept erfolgen und nicht still durch die Hintertür auf Kosten der Patienten.

Mortalität und Menge: eine hinreichende QualitätsKorrelation?

Obwohl die Korrelation zwischen Rückkehr der Störche im Mai und Anzahl der Geburten durchaus hinreichend gezeigt werden kann, bringt dennoch nicht der Storch die Kinder. Das ist bitter, aber wahr.

Bei einfachen 2er-Korrelationen hinterfrage ich daher regelmäßig, ob auch tatsächlich ein Sachzusammenhang besteht.
Besonders, wenn aus einem vermeintlichen Zusammenhang politisch, strategische Entscheidungen abgeleitet werden, die, wie in diesem Fall, die Existenz von Krankenhäusern gefährden.

Kann man also eine Wechselwirkung zwischen Ergebnisqualität und Anzahl an Operationen wirklich zeigen und wenn ja, ist sie hinreichend, um eine ganze Krankenhauslandschaft umzugestalten?

Gestützt wird der Zusammenhang bisher durch das Bauchgefühl eines jeden, durch heftig diskutierte und kritisierte evidenzbasierte Untersuchungen und aktuell durch eine Studie der BertelsmannStiftung .
(die Diskussion streitet darum:”Was ist Qualität?” Solange das nicht geklärt ist, bleiben evidenzbasierte Studien evident, und erklären lediglich das dem Augenschein nach Erkennbare)

Ergebnisqualität wird in der Studie der BertelsmannStiftung definiert als “geringe Mortalität”.
Stirbt der Patient während des Aufenthalts, indem er auch operiert wurde, dann war die Qualität der OP schlecht.
Stirbt er nicht, dann war die Qualität der OP gut.
(meine weiteren Fragen beziehen sich ausschließlich auf die Ergebnisqualität. Einflüsse der Struktur- und Prozessqualität sind gesondert zu betrachten)

Hier beginnen die ersten Fragen:
Wie wird in der Studie sichergestellt, dass der Tod ausschließlich durch die OP eingetreten ist? Oder andersherum gefragt: wäre der Patient auch ohne OP gestorben?
Ländliche Krankenhäuser haben ein überaltertes Einzugsgebiet und leiden unter dem „Selective Referral“-Ansatz (SR). Die Patienten wählen das nächstgelegene Krankenhaus, so entsteht eine negative Selektion. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Patient aufgrund seines Alters stirbt, ist deshalb dort höher. Eine Wechselwirkung zur OP ist damit aber nicht ableitbar.
Der Zusammenhang Qualität, Tod, Menge lässt sich also nicht ohne weiteres ableiten.

Lebensqualität und Langzeitbetrachtung:
Kommt Qualität wirklich in der Sterblichkeitsrate zum Ausdruck? Oder zeigt sich Qualität nicht vielmehr in einer dauerhaft erhöhten Lebensqualität nach einer OP?
Denn glücklicherweise bleiben ja mehr Patienten nach einer OP am Leben, als dass sie sterben.

Ein Beispiel:
Krankenhaus1 operiert Hüfte auf Menge. Die OP muss schnell und zügig verlaufen. Mit Zement werden kleinere Ungenauigkeiten in der Passform schnell ausgeglichen. Der Patient stirbt nach der OP nicht, wird mobilisiert und entlassen.
Krankenhaus2 operiert Hüfte knapp unterhalb der Mindestmenge. Der Operateur ist ein Künstler und passt die Hüfte exakt ein. Der Patient stirbt nach der OP nicht, ist schneller mobilisiert und entlassen.
Vordergründig sehen beide Beispiele identisch aus. Jedoch hat der Zement aus Krankenhaus1 keine so lange Lebensdauer wie die künstliche Hüfte. Er lockert sich, löst sich, der Patient hat Schmerzen und muss erneut zur OP.
Der Patient aus Krankenhaus2 ist 10 Jahre länger schmerzfrei und genießt eine höhere Lebensqualität.
Ohne die Berücksichtigung der subjektiv empfundenen nachhaltigen Lebensqualität und der Revisionsquote kann die Qualität einer OP nicht seriös festgestellt werden. Eine Langzeitbetrachtung ist also notwendig.

Erfahrene Operateure brauchen keine Menge:
Eigene Interviews mit erfahrenen operativ tätigen Oberärzten haben ergeben, dass die Ärzte zu Beginn jeder OP-Ausbildung durchaus einen Zusammenhang zwischen Menge und Qualität sehen (gemäß der Idee des „Practice Makes Perfect“-Ansatz). Allerdings, und das ist der interessante Punkt, sei nicht das Operieren die Herausforderung, sondern der Umgang mit der Komplikation. Um die Komplikation rasch zu erkennen und richtig zu reagieren, dazu braucht es die Übung, dazu braucht es die Menge an OPs, die dann die Qualität steigern.
Jedoch: ist einmal ein Know-How entwickelt, verhält es sich wie beim Radfahren, dann reichen ein paar OPs im Monat aus, um sein Know-How zu wahren.
Bei erfahrenen Operateuren ist der Zusammenhang zwischen Menge und Qualität also nicht mehr gegeben. (Aktuelle ausländische Studien bestätigen dies.)

Menge macht monoton und unkonzentriert:
Schon Taylor und Ford mussten miterleben, wie sich die Arbeiter gegen eine Monotonisierung ihrer Aufgaben wendeten. Zwar wurden die Arbeiter durch die Wiederholung ein und der selben Vorgehensweise schneller, aber auch unkonzentrierter, gelangweilter, demotiviert und unbeteiligt. Die Fehlerquote stieg.
Zwar hat sich die Idee der Fließbandarbeit bis heute gehalten, aber die Prozesse sind so adaptiert, dass sie die Neugierde des menschlichen Geistes bedienen. Gruppen wechseln sich mit ihren Aufgaben ab, ergänzen andere Gruppen bei Bedarf, sind dazu aufgerufen, Verbesserungsvorschläge zu machen.
Ich hielte es für fatal, wenn wir diese mehr als 100jährige Erfahrung in unseren Krankenhäusern nun erneut nachholen wollten.

Fazit:
Die einfache Korrelation zwischen Qualität=geringe Mortalität und Menge ist also leider nicht gegeben. Damit sind nicht alle Überlegungen zu Konzentration von Leistungsangeboten automatisch hinfällig. Aber um eine sorgfältige Begründung für eine solche Konzentration zu liefern, sollte die Variabilität der statistisch untersuchten Parameter erweitert werden.