Ein KIS tritt meist mit der WerbeAussage an, dass es alle Prozesse im Krankenhaus elektronisch verwertbar und einsehbar aufzeichnen kann.
Die Standardabläufe sind sicherlich in den meisten Häusern, schon aufgrund der Abrechnungsanforderungen implementiert.
Aber es gibt viele Nischen, die teure Abläufe verursachen, aber fast in keinem Haus Bestandteil des KIS sind.
Somit sind sie weder zu überwachen noch auszuwerten noch optimal zu steuern.
Ein feines, wenn auch kleines Beispiel ist für mich die Anforderung und Rückgabe der Wechseldruckmatratzen. Eine transparente Abwicklung ist hier bares Geld Wert, eine optimale Verwaltung der Matratzen spart teure Leasingmatrazen und die Patienten können schnellstmöglich versorgt werden. Die Matratzenverwaltung im KIS im Sinne einer Auftragsanforderung an eine Leistungsstelle schafft eine Übersicht über den aktuellen Standort und bietet eine Planungssicherheit über die Dauer der Verwendung. Jeder weiß auf einen Blick, welche Matratze wo wie lange sein wird, Engpässe können erkannt und rechtzeitige Nachschub bestellt werden.
(Gleiches gilt für interne Konsile, deren Abwicklungsprozess dank der Abschaffung DIN A5 großer unleserlicher Anforderungszettel in Kitteltaschen transparent, die Befunddokumentation im Entlassbrief verwertbar und die Zuständigkeiten eindeutig werden.
Oder die am Krankenbett durchzuführenden EKGs oder oder oder.)
Es gibt viele solcher Beispiele, an denen ein runder Prozessablauf hakt.
Krankenhäuser sollten die Chancen, die in ihrem KIS stecken, nutzen, um ihre Prozesse auf einfache Art und Weise zu verschlanken, damit ihre Mitarbeiter mehr Zeit für die Patienten haben.
Denn auf diese positive Mundpropaganda ihrer Patienten werden die Häuser zunehmend angewiesen sein!