Supercomputer ersetzt das Wissen der Ärzte?

Die Fa. IBM hat ihren Superhirn-Computer WATSON nun auch für den Einsatz im Krankenhaus fit gemacht
Die amerikanische Krankenversicherung WellPoint gab gegenüber dem Wall Street Journal an, dass Watson Ärzte bei der Diagnose unterstützen soll und in der Suche nach Behandlungsmethoden zum Einsatz kommen wird.
Watson kann innerhalb von 3 Sekunden 200 Millionen Seiten Inhalt verarbeiten, in dieser Zeit hat der Arzt gerade mal seinen Taschenpschyrembel aus der Kitteltasche gezogen.
Die Krankenversicherung erhofft sich Einsparungen und eine Verbesserung der Diagnostik durch den IBM Computer.
IBM hingegen erhofft sich MilliardenUmsätze.

Hat ein Computer, der nach Angaben der Patienten und Einspeisung von Untersuchungsergebnissen eigenständig Diagnosen erstellt in Deutschland eine Chance?
Kann dieser Computer die Antwort auf den akuten Ärztemangel sein?

Eine spannende Frage, die ich derzeit mit NEIN beantworten würde. Weder bei Ärzten noch bei Patienten scheint mit die Akzeptanz für ein neues Medium vorhanden zu sein.
Aber ausprobieren würde ich den Watson Computer von IBM doch mal sehr gerne 🙂

Krankenkassen melden Milliarden-Überschuß

Die gesetzlichen Krankenkassen haben im ersten Halbjahr 2,4 Milliarden Euro Überschuss erwirtschaftet. Grund seien vor allem die stark gesunkenen Ausgaben für Arzneimittel, deren Hersteller seit August 2010 einen Preisabschlag von 16 Prozent hinnehmen müssen. Die Ausgaben für die ambulante Versorgung und im Krankenhaus zogen in den ersten sechs Monaten weiter an.

2,4 Milliarden Euro Überschuß?
Das klingt für Krankenhausohren, die mit effektiven jährlichen Budgetkürzungen leben müssen, so unverhältnismäßig viel.
Und dennoch gehe ich davon aus, dass zum Jahresende wieder Verluste gemeldet werden, um alle Forderungen nach Beitragskürzungen im Keime zu ersticken.

Krankenhausessen: so schlecht wie sein Ruf?

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung findet JA und hat umfangreiche Qualitätsstandards für das Essen in Krankenhäusern entwickelt.

Aber nicht nur das Essen soll ausgewogener und abwechslungsreicher werden, auch der Service bei der Essensverteilung soll verbessert werden und die Kommunikation mit dem Patienten aufgenommen werden.

Ein Krankenhaus, das sich nach den Qualitätsstandards richtet, darf ein Zertifikat “Station Ernährung” führen.

Ich bin sehr gespannt auf die Entgegnung der DKG oder der Krankenhausköche Deutschlands!

Geschickt werben als Krankenhaus

Ich lese gerade von der Teddy-Sprechstunde eines Krankenhauses und finde die Idee wunderbar.
Denn die Frage steht ja immer im Raum: wie werbe ich als Krankenhaus?
Wie mache ich mein medizinisches Leistungsspektrum bekannt?
Wie spreche ich die potentiellen Patienten und einweisenden Ärzte emotional an?

Viele Häuser bieten bereits Tage der offenen Tür an, bei denen Patienten bis in den OP-Saal hinein alles inspizieren dürfen und vieles erklärt und vorgeführt wird.

Ein süddeutsches Krankenhaus geht aber noch weiter und spricht gezielt eine ganz junge Zielgruppe an, um die Ängste vor Ärzten und Krankenhäusern zu nehmen und um sich natürlich auch als kindgerecht und verständnisvoll zu präsentieren: nämlich mit der Teddy-Sprechstunde.
An einem Tag dürfen Kinder (am besten wirbt man dafür in der regionalen Presse und schreibt Kindergärten und Grundschulen an) mit ihren kranken Kuscheltieren zur Sprechstunde kommen.
Der Teddy wird verarztet, der Giraffenhals geschient, der Kuschelhund wird operiert und dem Kuschelkissen werden GummibärchenTabletten verschrieben. Ganz ernsthaft und mit kindgerechten medizinischen Erklärungen behandeln die Ärzte ihre neuen Kuschelpatienten.
Die Kinder sind begeistert, die Eltern ebenfalls und die Mundpropaganda einer solchen Aktion wird sicherlich riesig sein.

Emotionen und medizinische Fachkenntnisse in einer Werbeaktion paaren: das erscheint mir sehr erfolgversprechend und unter Kosten-Nutzen-Gesichtspunkten absolut rentabel.

Pflegesonderprogramm: zweiter Bericht veröffentlicht

Der zweite Bericht zum Pflegesonderprogramm ist nun veröffentlicht und weist aus, dass mehr als 1000 Krankenhäuser die Fördermöglichkeiten des Pflegesonderprogramms nutzen.
Laut Angaben des GKV-Spitzenverbandes wurden 5.400 neue Pflegestellen geschaffen oder Teilzeitstellen aufgestockt.
Nach Ablauf des 3-jährigen Förderprogramms sollen die Personalmehrkosten in die Landesbasisfallwerte eingerechnet werden.

Das wäre ja schön….

Interne Wirtschaftlichkeitsanalysen: KIS Daten verstärkt nutzen

Mitarbeiter eines Krankenhauses erfassen tagtäglich tausende von Daten im KIS.
Vordergründig handelt es sich dabei auch um viele unsinnig anmutende Daten, die erst durch geschickte Kombination mit anderen Informationen in einer plausible Auswertung münden.
Findet jedoch keine Auswertung statt, so entsteht ein riesiger Datenfriedhof, der Performencekapazitäten frißt, teure Speicheraufstockungen verlangt und viele Dateneingaben absurd erscheinen läßt.
Der Mitarbeiter fragt sich aus meiner Sicht zu recht, warum er wieder und wieder kennzeichnen soll, ob die OP im Normaldienst oder in der Bereitschaft stattgefunden hat, wenn daraus weder Veränderungen der OP-Planung noch des Personalschlüssels abgeleitet werden?
Die Folge sind demotivierte Mitarbeiter und unkritisch erfaßte Daten.

Aus dieser Datenmenge sind jedoch leicht Personalbindungszeiten und OP-Saalauslastungen zu analysieren.
Aus anderen Daten können Verbräuche je DRG und Operateur oder angeforderte Cts je Chefarzt oder beauftragte Tumormarker je Patient im Laborprofil abgefragt werden. Kostentreiber in diesen Bereichen sind leicht zu erkennen und das Krankenhaus hat die Chance, gezielt einzelne Kostentreiber ansprechen statt mit der Gießkannenmethode allgemeine Kürzungen bekannt geben zu müssen.
Die Akzeptanz des KIS steigt, die Sinnhaftigkeit der Datenerfassung wird erkannt und als Nebeneffekt steigt die Datenqualität.

Als selbstverständlich setze ich voraus, dass ein KIS die gesetzlich vorgeschriebenen Leistungsstatistiken liefert, die jedoch ausschließlich auf abrechenbare Leistungen referenzieren.
Eine interne Wirtschaftlichkeitsanalyse muss weiter führen und interne Leistungen mit extern erzielbaren Erlösen vergleichen, Kosten mit Nutzen abwägen und sich nicht von gesetzlichen Anforderungen alleine leiten lassen.

Derzeit schlafen leider in vielen Krankenhäusern die KIS-Daten den gerechten Schlaf der Sorglosen: wecken Sie sie auf und ziehen Sie daraus positive und chancenreiche Schlüsse!

Sprechen Sie uns an…Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldung.

Bessere Arbeitsbedingungen für die Pflege

Bessere Arbeitsbedingungen für das PflegePersonal fordert die Gewerkschaft ver.di. Verstöße gegen das Arbeitsschutzgesetz, gegen Dienstpläne und Arbeitsverträge – die Gewerkschaft erhebt Vorwürfe gegen Klinikbetreiber im Land. Mit der Forderung “Der Druck muss raus” haben Vertreter von ver.di gestern im Schweriner Schloss “bessere Arbeitsbedingungen im Krankenhaus” angemahnt. Anlass für den öffentlichen Paukenschlag in der Landespressekonferenz ist ein zunehmender Druck auf das medizinische Personal, so Diana Markiwitz vom Fachbereich besondere Dienstleistungen bei ver.di Schwerin. Sie spricht von “einem Mangel, der sich durch alle Bereiche zieht und sich immens gesteigert hat”. Grundproblem: Zu viel Arbeit auf zu wenigen Schultern. Und: “Je größer das Krankenhaus, desto schlimmer”, betont sie.
QUELLE: Nordkurier.de

Anforderung von Wechseldruckmatrazen: Prozess verbessern

Ein KIS tritt meist mit der WerbeAussage an, dass es alle Prozesse im Krankenhaus elektronisch verwertbar und einsehbar aufzeichnen kann.
Die Standardabläufe sind sicherlich in den meisten Häusern, schon aufgrund der Abrechnungsanforderungen implementiert.
Aber es gibt viele Nischen, die teure Abläufe verursachen, aber fast in keinem Haus Bestandteil des KIS sind.
Somit sind sie weder zu überwachen noch auszuwerten noch optimal zu steuern.
Ein feines, wenn auch kleines Beispiel ist für mich die Anforderung und Rückgabe der Wechseldruckmatratzen. Eine transparente Abwicklung ist hier bares Geld Wert, eine optimale Verwaltung der Matratzen spart teure Leasingmatrazen und die Patienten können schnellstmöglich versorgt werden. Die Matratzenverwaltung im KIS im Sinne einer Auftragsanforderung an eine Leistungsstelle schafft eine Übersicht über den aktuellen Standort und bietet eine Planungssicherheit über die Dauer der Verwendung. Jeder weiß auf einen Blick, welche Matratze wo wie lange sein wird, Engpässe können erkannt und rechtzeitige Nachschub bestellt werden.

(Gleiches gilt für interne Konsile, deren Abwicklungsprozess dank der Abschaffung DIN A5 großer unleserlicher Anforderungszettel in Kitteltaschen transparent, die Befunddokumentation im Entlassbrief verwertbar und die Zuständigkeiten eindeutig werden.
Oder die am Krankenbett durchzuführenden EKGs oder oder oder.)

Es gibt viele solcher Beispiele, an denen ein runder Prozessablauf hakt.
Krankenhäuser sollten die Chancen, die in ihrem KIS stecken, nutzen, um ihre Prozesse auf einfache Art und Weise zu verschlanken, damit ihre Mitarbeiter mehr Zeit für die Patienten haben.
Denn auf diese positive Mundpropaganda ihrer Patienten werden die Häuser zunehmend angewiesen sein!

Das Krankenhausinformationssystem: Datenfriedhof oder Chance?

Krankenhausinformationssystem, elektronische Akte, Einweiserportal, Gesundheitskarte: alles soll immer vernetzter, transparenter und effizienter werden.
Aber ist dem auch so?
Ich frage mich, ob sich ein KIS derart amortisiert, dass Kosteneinsparungen, Prozessveränderungen oder ein transparenter Informationsfluss die Investitionskosten wirtschaftlich wieder einsparen?

Ich antworte: „Nein, leider nicht!“
Nach meiner Erfahrung wird das Potential der Krankenhausinformationssysteme nicht ausreichend ausgeschöpft.
Die elektronische Patientenakte enthält bei weitem noch nicht alle Behandlungsinformationen eines Krankenhausaufenthaltes, der Gang in das Archiv auf der Suche nach der Papierakte ist häufig immer noch notwendig, zu Arztbesprechungen werden immer noch bergeweise Akten mitgeschleppt.
Doch nicht nur die Abläufe während des Krankenhausaufenthaltes werden durch diese Mischung aus papiergestützter und elektronisch abrufbarer Information behindert, sondern auch die Betriebssteuerung stößt mit dieser Zwitterlösung schnell an ihre Grenzen.
Statt die erforderlichen betriebswirtschaftlichen Kennzahlen direkt per Knopfdruck abzufragen, wird immer noch ein Wust von Zahlen von Exceltabelle zu Exceltabelle übertragen.

Hier möchte ich die Häuser aufrütteln, damit sie die Funktionalität ihres KIS weiter ausreizen und das bereits erfaßte Datenpotential nutzbringender auswerten.
Das KIS darf meiner Ansicht nach kein Datenfriedhof sein, sondern muss leben und Sinn spenden.

  • Ist ein wirtschaftlich handelndes Krankenhaus nicht seinen Patienten und seinen Mitarbeitern verpflichtet, Kostentreiber zu identifizieren und durch Weiterbildung, Prozessverschlankung und Effizienzsteigerung hartnäckig zu bekämpfen?

  • Ich sage JA und von einem KIS erwarte ich deshalb mehr!

    Von einem KIS erwarte ich einen weiterführenden Nutzen, als nur die Mitarbeiter bei der OP-Dokumentation zu verärgern und die Abrechnung zu sichern.

    Was erwarten Sie?
    Sprechen Sie uns an…Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldung.