Mitarbeiter eines Krankenhauses erfassen tagtäglich tausende von Daten im KIS.
Vordergründig handelt es sich dabei auch um viele unsinnig anmutende Daten, die erst durch geschickte Kombination mit anderen Informationen in einer plausible Auswertung münden.
Findet jedoch keine Auswertung statt, so entsteht ein riesiger Datenfriedhof, der Performencekapazitäten frißt, teure Speicheraufstockungen verlangt und viele Dateneingaben absurd erscheinen läßt.
Der Mitarbeiter fragt sich aus meiner Sicht zu recht, warum er wieder und wieder kennzeichnen soll, ob die OP im Normaldienst oder in der Bereitschaft stattgefunden hat, wenn daraus weder Veränderungen der OP-Planung noch des Personalschlüssels abgeleitet werden?
Die Folge sind demotivierte Mitarbeiter und unkritisch erfaßte Daten.
Aus dieser Datenmenge sind jedoch leicht Personalbindungszeiten und OP-Saalauslastungen zu analysieren.
Aus anderen Daten können Verbräuche je DRG und Operateur oder angeforderte Cts je Chefarzt oder beauftragte Tumormarker je Patient im Laborprofil abgefragt werden. Kostentreiber in diesen Bereichen sind leicht zu erkennen und das Krankenhaus hat die Chance, gezielt einzelne Kostentreiber ansprechen statt mit der Gießkannenmethode allgemeine Kürzungen bekannt geben zu müssen.
Die Akzeptanz des KIS steigt, die Sinnhaftigkeit der Datenerfassung wird erkannt und als Nebeneffekt steigt die Datenqualität.
Als selbstverständlich setze ich voraus, dass ein KIS die gesetzlich vorgeschriebenen Leistungsstatistiken liefert, die jedoch ausschließlich auf abrechenbare Leistungen referenzieren.
Eine interne Wirtschaftlichkeitsanalyse muss weiter führen und interne Leistungen mit extern erzielbaren Erlösen vergleichen, Kosten mit Nutzen abwägen und sich nicht von gesetzlichen Anforderungen alleine leiten lassen.
Derzeit schlafen leider in vielen Krankenhäusern die KIS-Daten den gerechten Schlaf der Sorglosen: wecken Sie sie auf und ziehen Sie daraus positive und chancenreiche Schlüsse!